FDZ Tour 04 B   Die Zingst-Darß-Tour     Start-und Zielpunkt: Seebrücke Zingst

Charakteristik

  ALLGEMEINER CHARAKTER
Rundtour durch den Darßer Wald – beim Ostseeheilbad Zingst beginnend über Prerow, Leuchtturm Darßer Ort und Born über den Hafen Prerow zurück nach Zingst

TOURVERLAUF
Zingst – Prerow – Born – Wieck – Zingst

◊ START- UND ZIELPUNKT
Strandstraße Zingst

◊ DATEN
Länge: 47 km
Dauer: circa 3 Stunden
Niveau/Schwierigkeitsgrad: leicht
Wegebeschaffenheit:
Asphalt/Pflaster (23%), Schotter/Kies (12%),
Unbefestigte Wege (56%), Straße (9%)

 

Kurzbeschreibung

Wir empfehlen Ihnen 2 eigenständige und höchst unterschiedliche Touren, die jeweils als Tagesausflug sehr reizvoll sind.

Mit der ersten Tour, die weitgehend ostwärts vom Startpunkt Seebrücke Zingst verläuft, lernen Sie den Zingst von seiner schönsten Seite kennen! Er stellt den östlichsten, etwa 20 km langen Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst dar. Zahlreiche Aussichtspunkte geben Ihnen beste Sicht auf die eindrucksvolle Fauna und Flora im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“.

Die zweite Tour führt Sie vom Startpunkt Seebrücke Zingst westwärts in Richtung Ostseebad Prerow und weiter zum Leuchtturm „Darßer Ort“. Sie radeln durch den wildromantischen, märchenhaften Darßwald und besuchen dann die sehenswerten Erholungsorte Born und Wieck, direkt am Bodden gelegen.

Tourenansicht FDZ Tour 04 B – Die Zingst-Darß-Tour

Wenn Sie mit der Maus über das Höhenprofil unter der Karte fahren, dann können Sie die Tour auch virtuell abradeln

Der Name Zingst geht vermutlich auf das slawische Wort „seno“ zurück, das so viel wie Heu bedeutet und sich auf die weitläufigen Wiesen bezieht, die jahrhundertelang als Viehweiden genutzt wurden. Bis 1874 war der Zingst noch eine Insel. Aufgrund der großen Sturmflut 1872 versandete jedoch der Prerowstrom, der den Zingst vom Darß trennte, und wurde daher zwei Jahre später zugeschüttet. Seitdem wird das Land sowohl auf der See- als auch auf der Boddenseite durch einen Deich geschützt. Mit Ausnahme des gleichnamigen Ostseebades gehört der gesamte Zingst zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Dieser stellt mit einer Gesamtfläche von 786 km2 den größten Nationalpark des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns sowie den drittgrößten in Deutschland dar. Etwa die Hälfte des Nationalparks besteht dabei aus offener Ostsee. Doch auch die dazugehörigen Landflächen haben allerhand Sehenswertes zu bieten: So besticht die Zingster Landzunge durch seine weitläufigen Wiesen und teilweise moorigen Waldgebiete. Jedes Jahr im Frühling und Herbst wird hier zudem ein wahres Naturspektakel geboten: Bis zu 45.000 Kraniche machen im östlichen Teil von Zingst auf ihrem Flug zu den Brutstätten bzw. Winterquartieren Rast. Diese Region zählt damit zu den größten Kranichschlafplätzen Mitteleuropas.

Unsere Touren starten im Ostseeheilbad Zingst, das mit seinen 3.200 Einwohnern den größten und touristischsten Ort der Halbinsel darstellt.

Die lange Strandpromenade mit der angrenzenden Flaniermeile und das geschäftige Treiben am Boddenhafen verströmen städtisches Flair und laden so zum Verweilen ein. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der feinsandige, kilometerlange Strand auf der Ostseeseite ebenso wie die stille Boddenlandschaft im Süden. Besuchen Sie auch die Tauchgondel, die direkt an der Seebrücke liegt und Sie dreieinhalb Meter tief in die Ostsee schickt. Auch die etwas abseits gelegene Peter-Pauls-Kirche im neugotischen Stil ist einen Besuch wert.

In Zingst gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Wir empfehlen die in der ersten Reihe in der Seestraße, und damit in unmittelbarere Nähe zur Seebrücke gelegenen Hotels, das auf Wellness spezialisierte Hotel Meerlust (107) oder das „Hotel & Restaurant Seebrücke“ (108).   Eine kostengünstigere Alternative stellt das „Hostel Haus 54“ (109) dar, das sich weiter östlich in der Hanshäger Straße befindet.

Für Campingfreunde ist der landschaftlich traumhaft gelegene und nur ca. 100 m vom beinahe endlosen weißen Sandstrand entfernte 5-Sterne-Campingplatz “Am Freesenbruch” (65) zu empfehlen.
Raffaela Ferienwohnungen (110) oder der AuF-Vermietungsservice (111) bieten eine große Anzahl an Ferienhäusern und Ferienwohnungen für Ihren Urlaub an.

Sollten Sie noch unschlüssig sein, berät Sie das Touristeninformationszentrum der „Kur- und Tourismus GmbH“ (117), das direkt an der Seebrücke im Kurhaus zu finden ist, gerne zu weiteren Übernachtungsmöglichkeiten wie auch zu allen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Zingst.

Wenn Ihnen für unsere Fahrradtour noch die passenden Zweiräder fehlen, können Sie diese beim Fahrradverleih „MeerLuft“ (98) in der Strandstraße oder in einem der unterschiedlichen Standorte des Fahrradverleihs „Shop 8“ in der Strandstraße (13), der Seestraße (14), Inselweg (15) und am Postplatz (16) erhalten.

Tour B: Die Zingst-Darß-Tour

Diese Tour startet ebenfalls an der Seebrücke in Zingst.

Diesmal geht es 6 km westwärts auf dem Ostseedeich in Richtung Darß auf dem Ostseedeich, weitgehend immer an der L21 entlang, bis nach Prerow. Nach weiteren 100 m und noch immer kurz vor dem Ostseebad Prerow lohnt es sich bei dieser Tour einen Abstecher zur Hohen Düne zu machen. Hier befindet sich ein Aussichtsturm (64), den Sie besteigen sollten. Der Blick über die Ostseeküste und auf bzw. über den Bodden ist einfach unbeschreiblich. Bei guter Sicht kann man sogar die Kirche von Barth und die Insel Hiddensee sehen.

Weiter auf dem Radweg biegen Sie nach 800 m links zur Kirche in Prerow ab. Nach ca. 300 m erreichen Sie die Seemannskirche Prerow (63), eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche und die älteste Kirche auf dem Darß. Diese diente einst auch als Orientierungspunkt für die Seefahrt. Die heutige Seemannskirche ist eine prunkvolle Hallenkirche aus Backstein mit hölzernem Turm. Der mit Schindeln gedeckte Turm trägt auf seiner Spitze einen Hahn. Im Innern der Kirche sind Modellschiffe aus vergangenen Zeiten zu sehen, die meist von Seeleuten in jahrelanger Arbeit angefertigt wurden. Kanzelaltar, Taufkappelle und Orgel sind ebenso sehenswert, wie der Messingkronleuchter, ein Kristallleuchter und ein Ölbild. Das Tafelbild verdeutlicht die Tradition der christlichen Seefahrt, wurde aus der alten Kirche übernommen und hängt heute über dem Südeingang. In der Kirche finden neben dem Gottesdienst Ausstellungen, Vorträge und Konzerte statt. Kirchenführungen können mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.

Wieder zurück auf dem Radweg geht es 750 m auf dem Deich entlang in Richtung Prerow bis zum rechterhand gelegenen Abzweig zur dortigen Seebrücke (104). Hier ist ein längerer Aufenthalt geboten, das Fahrrad können Sie hier am Stellplatz anschließen. Nun können Sie bis zur Seebrücke entlang schlendern und in den einen oder anderen Laden einkehren.

Über die Villenstraße mit dem ehemaligen Jagdhaus des Prinzen Eitel Friedrich (Hausnummer 4) geht es mit dem Radweiter in Richtung Westen in den Bernsteinweg, den Sie nach 900 m erreicht haben.

Wenn Sie jetzt geradeaus auf dem Leuchtturmweg durch den Darßer Wald weiterfahren, erreichen Sie den Leuchtturm auf dem kürzesten Weg in ca. 4,5 km. Diese alternative Route nehmen wir allerdings nicht.

Falls Sie jetzt gern noch ein frisches Bier trinken möchten, dann empfehlen wir den kleinen Abstecher von 1 km zum Darßer Brauhaus (102) in der Bergstraße. Hier genießen Sie die volle Auswahl hausgebrauter Biere in direkter Nachbarschaft zum rotgold, glänzenden Braukessel in einem schönen und freundlichen Ambiente

Biegen Sie nun rechts ab und radeln zunächst 170 m weiter und fahren am Abzweig den Bernsteinweg einfach weiter in nördlicher Richtung bis zum breiten Nordstrand von Prerow mit seinem schneeweißen Sand. Auf der rechten Seite wartet nur wenige Schritte vor dem Strand schon etwas Besonderes auf Sie – das Restaurant, Café und Bar „Achtern Diek“ (124). Der Fernsehkoch Andre Kracht hat das „Achtern Diek“ in eine Adresse für den feinen Gaumen verwandelt. Hier genießen Sie auf der neu gestalteten Sonnenterrasse, bei köstlichen Speisen, saisonalen Getränken und einer Auswahl erlesener Weine, das sanfte Rauschen der Ostsee. Auch größere Gruppen finden hier Platz, perfekt als Einkehrtipp bei der Radtour oder natürlich auch bei gutem Essen oder einem Cocktail diese ausklingen zu lassen.

Verwöhnen Sie Ihren Gaumen mit der berühmten Fischplatte oder dem über offenem Buchenfeuer gegarten Flammlachs. Das Angebot umfasst nicht nur köstliche Fischgerichte in verschiedensten Variationen, Meeresfrüchte, leichte Pasta und Fleischgerichte zum schlemmen, auch und gerade die süßen Sünden sind bei unseren Gästen sehr beliebt. Am Nachmittag genießen Sie bei einem raffinierten Eisbecher oder einem Stück Torte aus „Omas Backstube“ die Sonne oder entscheiden sich für die Spezialitäten des Strandkiosk „Lütt Hus“ um am 50m entfernten Strand zu schlemmen.

Gut gestärkt steigen Sie nun wieder auf Ihr Rad und fahren zurück zum Bernsteinweg, jetzt geht die Tour weiter durch den Darßwald bis zum Leuchtturm.  Hierhin kommen Sie nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Kutsche. In der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ist das Autofahren zum Schutz der Natur und Tiere nämlich strikt verboten. Zunächst radeln Sie 2,7 km in nordwestliche Richtung bis zur Gabelung.

Für Naturliebhaber führt über 3,5 km ein Rundwanderweg durch die Anlandungszone am Darßer Ort, es lohnt sich diesen zu begehen – dies ist ausschließlich zu Fuß möglich. Je nach Jahreszeit können Sie im Darsswald Hirsche und andere wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen. Vor allem in der Brunftzeit lassen sich die sonst so scheuen Hirsche besonders gut beobachten – das Naturschauspiel ist absolut faszinierend und sehenswert.

Weiter führt die abenteuerliche Tour indem wir wieder 1,3 km zur bekannten Kreuzung zurückfahren. Sie biegen rechts in den Weg ab, der Sie nun in südlicher Richtung 4,8 km immer geradeaus zum Großen Stern (36) führt, vorbei an der Grabstätte des Forstmannes Ferdinand von Raesfeld, welcher als Forstmeister, Jäger und Autor 23 Jahre auf dem Darß lebte und wirkte. Dieser Abschnitt ist eine wichtige Nord-Süd-Achse. Auf einer Länge von 2,5 km wurde das k-Gestell aufwendig umgebaut und 2016 neu eröffnet. Der ehemalige Betonplattenweg bietet nun mit einer sandwassergebundenen Decke eine gut befahrbare Oberfläche und zudem auch genug Stabilität als Kutschweg. Auf einigen Abschnitten müssen sich Radfahrer, Wanderer, Kutschen und auf kleiner Strecke auch Reiter den Weg teilen.

Vom großen Stern führen zahlreiche Wege tatsächlich sternförmig angeordnet weg. Sie nehmen nun den Weg in südöstlicher Richtung.  Der Weg weiter durch den Darßwald ist sehr abwechslungsreich und macht viel Spaß zu fahren. Nach 4 km erreichen Sie die L21 und damit auch den Erholungsort Born.

Sie nehmen den linken Weg, nach 400 m geht es links 450 m weiter bis zur Kreuzung. Hier biegen Sie rechts ab und radeln den Leuchtturmweg entlang 1,3 km bis Sie am Leuchtturm Darßer Ort (37) ankommen. Auch hier sollten Sie auf dem großen Radabstellplatz das Rad wieder anschließen, um dann Leuchtturm und Ausstellung anzuschauen oder an den Strand zu gehen.

Der Leuchtturm Darßer Ort ist das „Seefeuer“ der Ostsee und seit 1848 in Betrieb. Seine 134 Stufen können bestiegen werden und ebenso lädt am Fuße des Turmes das Natureum zu einem Besuch ein.

Sie überqueren die viel befahrene Straße und radeln weiter geradeaus in den Ort, zunächst vorbei an der Tourist-Info. Dann fahren Sie rechts ab, es erwartet Sie im Ortskern das Jagd- und Forstmuseum „Ferdinand von Raesfeld“ (74) mit vielen Informationen über den Autor und seine Arbeiten wie „Das deutsche Waidwerk“ sowie über den Darßwald als besonderes Forst- und Jagdrevier.  Weiter führt die Tour zum Hafen (43). Nachdem Sie hier einen schönen Eindruck vom Bodden gewonnen haben fahren Sie dann am Walfischhaus vorbei und biegen links ab zum Peterssons Hof. Hier sollten Sie im Café eine gemütliche Pause einlegen. Die Konditorei Frötsch (42) wird Sie mit leckerem Kuchen und Torten verwöhnen.

Sie radeln wieder zurück, diesmal lassen Sie die Tourist-Info links liegen und weiter der Chausseestraße nach Osten folgend erkunden Sie das historische Born mit seinen vielen sehenswerten rohrgedeckten Häusern. Am Ortsausgang nach rechts abbiegend führt Sie der Bliesenrader Weg in Richtung Bliesenrade. Der Wegesrand wird geschmückt von einer altehrwürdigen Eiche sowie der Gedenktafel des Forstmannes Freiherr von der Recke. Nach einer erholsamen Fahrt über den Deich entlang des Boddens erreichen Sie nach 2 km den Ort Wieck a. Darß.

Wie wäre es nun mit einer virtuellen Reise durch die Boddenlandschaft? Das Nationalpark- und Gästezentrum „Darßer Arche“ (39) im Bliesenrader Weg 2 und somit im Zentrum des Ortes wartet mit vielfältigen Erlebnisräumen auf, die auch Sie beeindrucken werden. Die freundlichen Mitarbeiter der Kurverwaltung Wieck (125) stehen dortauch für alle Fragen, Anliegen, Tipps und Anregungen zur Verfügung. Ihre Eindrücke können Sie anschließend im diagonal davon liegenden Eiscafe Lange (40) bei selbsthergestelltem Eis, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen oder auch herzhaften Speisen verarbeiten. Übrigens können Sie hier während Ihres Besuchs auch an der E-Bike-Ladestation bequem nachladen.

Weiter westwärts radelnd kommen Sie vorbei am Wiecker Hafen und über den Südkaten führt Sie Ihre Tour ca. 5,2 km durch die Wiesenlandschaft auf befestigten Wegen schließlich zum Hafen von Prerow, direkt am Prerowstrom.

Nun ist Zeit für einen Imbiss in der Fischräuerei Rennhack (127). Hier vom Hafen (126) aus kann man Schiffstouren entlang des Prerow-Stroms in den Bodstedter Bodden bis unmittelbar vor der Meiningenbrücke und retour mit Schiffen der Reedereien Poschke und Rasche unternehmen.

Sie überqueren nun an der Kreuzung die L21 und nach 600 m entlang der Straße „Am Deich“ gelangen Sie wieder auf den Radweg auf dem Deich. Sie fahren diesen nach rechts immer weiter westwärts in Richtung Zingst. Nach 7,2 km erreichen Sie wieder den Startpunkt der Tour an der Seebrücke von Zingst.

Hier stellen Sie Ihr Fahrrad nochmal ab und gönnen sich noch ein schönes Erlebnis. Am Ende der Seebrücke finden Sie die „Tauchgondel Zingst“ (128), die Sie mit auf einen einmaligen Tauchgang in die Ostsee nimmt.

Für den Ausklang des Tages ist ein Besuch des Restaurants „Zum Deichgrafen“(129) am Campingplatz Freesenbruch ein richtig guter Tipp. Das rustikale Restaurant-Café mit Biergarten trumpft mit einer leicht gehobenen Frischeküche auf, bietet Fisch- und Wildgerichte, Kuchen und Kaffee sowie eine große Auswahl an Weinen und Cocktails an.