USE Tour 08    Die Stettiner Haff – Tour    Start-und Zielpunkt: Tourist-Information Ueckermünde

Charakteristik

  ALLGEMEINER CHARAKTER
Abwechslungsreiche Radtour auf historischen und naturreichen Wegen. Die Route führt entlang größerer und kleiner Orte und viel unberührter Natur.
Reizvoll ist dabei auch die grenzüberschreitende Radwanderung rund um den Neuwarper See.

 TOURVERLAUF
Ueckermünde – Bellin – Vogelsang – Warsin – Altwarp – Neuwarp – Rieth – Luckow – Eggesin – Torgelow – Liepgarten – Ueckermünde

◊ START- UND ZIELPUNKT
Tourist-Information Ueckermünde

◊ DATEN
Länge: ca. 72 km
Dauer (mit Fähre): ca. 7 Stunden
Niveau/Schwierigkeitsgrad: mittel
Wegebeschaffenheit:
Asphaltierte Wege (69 %), Unbefestigte Wege (14 %), Gepflasterte Wege (10 %), Plattenwege (5 %), Kopfsteinpflaster (2 %)

Kurzbeschreibung

Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Radtour, die Ihnen viele Aus- und Einblicke auf und in die Natur und die Sehenswürdigkeiten am Stettiner Haff bietet. Mehr noch, Sie haben sogar die Möglichkeit einen Ausflug ins benachbarte Polen zu machen. Neben den landschaftlich-touristischen Höhepunkten bietet diese Tour eine Vielzahl von Anlaufpunkten, die mit der
Geschichte der Region und ihrer naturwissenschaftlichen und technischen Entwicklung verbunden sind.

Tourenansicht Tour 08 – Die Stettiner Haff – Tour

Ausführliche Beschreibung

Ihre Rundtour beginnt in Ueckermünde, einer charmanten Kleinstadt am Haff. Das jüngste Seebad Deutschlands erreichen Sie beispielsweise von Usedom aus, ab Kamminke, mit dem Usedom-Shuttle der Reederei Peters (112), die auch Haffrundfahrten und Überfahrten von Ueckermünde nach Stettin und weitere maritime Ausflüge anbietet.

In Ueckermünde können Sie vieles entdecken, was Sie zu reizvollen Urlaubsfotos verführen wird. Dazu zählt unter anderem das Ueckermünder Schloss (113), das einst Sitz der pommerschen Herzöge war und zu den bedeutendsten spätgotischen Bauwerken in Vorpommern gehört. Bei der Besichtigung des Schlosses darf natürlich auch ein Besuch des integrierten Haffmuseums (114) nicht fehlen, das mit einer riesigen Vielfalt von Exponaten und Informationen zur wechselvollen Regionalgeschichte aufwartet, sowie ein Abstecher in die malerische Altstadt mit den markanten und liebevoll, im Detail restaurierten Gründerzeithäusern. Auch die imposante Kirche St. Marien (115), deren herausragende Silhouette weithin sichtbar grüßt, ist einen Besuch wert. In dem Gotteshaus können Sie sich von einem beeindruckenden Bauwerk mit interessanten architektonischen und kirchengeschichtlichen Details überzeugen und innere Kraft für Ihre Tour tanken.

Bunte, geschäftige Betriebsamkeit erwartet Sie am Markt. Hier haben Sie Zeit, um sich zu stärken und auf die Radtour einzustimmen. Ein empfehlenswertes gastliches Haus ist dafür das Hotel Am Markt & Brauhaus „Stadtkrug“ (116). Von da aus ist es sozusagen nur „umme Ecke“ bis zum Hafen „Am Alten Bollwerk“.

Dort an der Tourist-Information (117) soll Ihre Tagesreise beginnen. Fahren Sie in Richtung Brücke über die Uecker und biegen Sie nach links in die „Ueckerstraße“ (L 28) auf den „Berlin-Usedom-/Oder-Neiße-Radweg“ ein, dem Sie über Neuendorf/Ueckermünde Ost bis zum Abzweig „Belliner Straße“ (L 31) folgen. Weiter geht es auf dem Radweg links dieser Straße. Nach 2,5 km erreichen Sie die „Dorfstraße“ in Bellin. Der Ortsteil von Ueckermünde erstreckt sich entlang des Haff-Strandes und bietet unter anderem mit dem Haffhus (118) die Möglichkeit zur gastlichen Einkehr und natürlich auch eines kleinen Abstechers ans Wasser. In unmittelbarer Nähe und ebenfalls an der „Dorfstraße“ befindet sich auch die Pension Usedomer Blick (119), wo Sie ebenfalls Rast machen und ein vorzügliches und erfrischendes Softeis genießen können. Wenn Sie also nicht unmittelbar in Ueckermünde übernachten möchten, empfiehlt sich ein Quartier in Bellin. Sie haben auch die Möglichkeit, Ihre Haffrundtour hier zu starten.

Ab Bellin folgen Sie der L 31, bis Sie nach etwa 3,1 km links in Richtung Vogelsang-Warsin abbiegen. Die Doppelgemeinde liegt im nördlichen Teil der Ueckermünder Heide. Sehenswert und einen kleinen Abstecher wert ist hier das Schloss Vogelsang als früherer Gutsherrensitz mit seinem schönen, weitläufigen Park.
Sie fahren aber etwa 1 km weiter in Richtung Warsin, verlassen dort den „Oder-Neiße-Radweg“ und fahren von Warsin an der L 31 weitestgehend am Stettiner Haff, auf einem asphaltierten Radweg über Altwarp-Siedlung durch das Vogelschutzgebiet nach Altwarp entlang. Hier haben Sie nach etwa 2 Kilometern an einem Rastplatz mit Bank auf einer Anhöhe einen herrlichen Blick auf das Haff.

Alternativ biegen Sie in Warsin halbrechts auf die „Südstraße“ ein. Etwa 700 m weiter geht Ihre Route dann durch waldreiches Gebiet in Richtung Altwarp. Nach nur 300 m biegen Sie links ab und folgen einem Weg, der Sie auf eine schnurgerade Strecke führt. Nach 2,3 km empfehlen wir Ihnen einen Linksschwenk auf einen Waldweg, über den Sie nach 1,6 km auf die Straße nach Altwarp kommen, auf die Sie ebenfalls links einbiegen. Sie können aber auch dem geraden Weg weiter folgen, bis Sie nach etwa 1 km auf die gleiche Straße nach Altwarp einbiegen und nach Altwarp radeln können.

Altwarp ist ein sehenswertes Fischerdorf am Haff und hat mit Binnendünen, Wiesen- und Heidelandschaft, sowie viel Wald, ein wunderschönes natürliches Umfeld. Entdeckenswert sind auch zahlreiche historische Gebäude und die Kirche, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand, aber keinen Kirchturm besitzt. Ein Glockenstuhl steht jedoch gleich neben der Kirche. Und beim Gang über den Friedhof kann man viel über die Geschichte des Dorfes erfahren, dessen Bürger vor allem Fischer und Fahrensleute waren. Sie haben von Altwarp auch einen guten Blick auf das benachbarte Nowe Warpno (Neuwarp) in Polen.

Kleine Gaststätten laden zum Verweilen ein. Eine davon ist die Räucherkate der Familienfischerei Zach (120), in deren unmittelbaren Nähe Sie einen tollen Haff-Blick genießen können. Und ein wenig Nostalgie kommt beim Besuch des Pommerschen Landmarktes auf, der früher der Dorfkonsum war und auch heute noch beliebter Kommunikationstreff von Einheimischen und Gästen ist. Außerdem können Sie in dem kleinen Ort erfahren, welche Rolle er als Militärstandort vor 1945 und als NVA-Standort hatte. Altwarp ist übrigens die nordöstlichste Landmarke der Bundesrepublik Deutschland.

Obwohl es nun eine Abkürzung entlang des Wassers auf deutscher Seite in Richtung Luckow gäbe, empfehlen wir Ihnen samt Ihren Rädern eine kurze Seefahrt und einen Abstecher nach Polen. Die Überfahrt gelingt Ihnen trefflich mit dem Kutter „Lütt Matten“ (121). Dessen zwei Kapitäne Lothar und Martin Brockhage setzen Sie sicher ins benachbarte Nowe Warpno (Neuwarp) über, wo Sie schon nach 15 Minuten Schifffahrt wieder an Land gehen. Eine Seekrankheit ist also höchst unwahrscheinlich.
Die Kleinstadt Nowe Warpno ist Partnerstadt von Ueckermünde und besteht aus mehreren Ortsteilen, die in südlicher Richtung bis Rytka (Riether Mühle) reichen. Das soll auch der weitere Verlauf Ihrer Radtour sein. Zu den Sehenswürdigkeiten des Hauptortes zählt die frühere evangelische Kirche St. Marien, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der polnischen Katholischen Kirche übernommen und 1946 als Kirche Mariä Himmelfahrt neu geweiht wurde. Im Mittelpunkt des Ortes gibt es neben dem mittelalterlichen Rathaus auch eine Reihe aufwendig restaurierter Fachwerkhäuser und Möglichkeiten gastlicher Einkehr. Ganz dem maritimen Umfeld des Ortes geschuldet, wartet Nowe Warpno mit einer kleinen, aber modernen Marina und einer schmucken Uferpromenade auf.

Wenn Sie sich hier ausreichend erholt, gestärkt und umgesehen haben, können die Drahtesel wieder gesattelt werden. Vom Hafen fahren Sie etwa 200 m stadteinwärts und folgen dann nach links der Hauptstraße, die Sie etwa 2 km in östliche Richtung befahren und halbrechts auf die Straße 114 in Richtung Przedborze und Karszno radeln. In Karszno geht es am Ortsausgang wieder halbrechts in ein waldreiches Gebiet. Folgen Sie dem asphaltierten Radweg in Richtung Rytka, wo Sie das Flüsschen Beeke überqueren und über den Grenzweg bereits wieder auf deutscher Seite in Richtung Rieth fahren. Die ersten 700 m auf deutschem Gebiet sind allerdings vom Straßenzustand nicht so optimal wie auf polnischer Seite.

Weiter geht es auf der „Grenzstraße“, etwa 1,5 km. Nun sind Sie in Rieth angekommen, das als romantischer Ort, mit typischen vorpommerschen Backsteinhäusern und blühenden Bauerngärten, gilt. Einen Besuch wert sind auch die Riether Kirche und das Schloss, mit der zu allen Jahreszeiten beeindruckenden Schlossallee. Und in Gastlichkeiten, wie dem Cafe de Klönstuv, lässt es gut rasten, bevor die Tour weitergeht.
Fahren Sie nun von der Kirche aus inmitten des Naturparks „Am Stettiner Haff“ (122) entlang des Stieger Wegs, bis Sie nach etwa 700 m nach rechts wieder auf den gut ausgebauten Oder-Neiße-Radweg einmünden und entlang des Neuwarper Sees über Riether Stiege und Buchhorst fahren. Auf diesem Streckenabschnitt erreichen Sie auch einen Aussichtsturm, der Ihnen einen weiten Blick über den Neuwarper See und auf die Insel Riether Werder bietet. Nach etwa 4,6 km biegen Sie scharf links in Richtung Luckow ein, das Sie nach 2 Kilometern erreichen.

Luckow ist übrigens der Hauptort, zu dem auch Rieth als Ortsteil gehört. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen und bedeutet auf Deutsch „Wiesengrund“. Sie sollten hier nicht versäumen, dem Botanischen Garten in Christiansberg (123) einen Besuch abzustatten, den Sie auf Ihrer Weiterfahrt über Mönkeberg erreichen. Dazu müssen Sie bei der Einfahrt in Christiansberg kurz nach links von der Route abweichen und direkt nach Christiansberg einfahren. Sie werden ein natürliches Refugium mit seltenen Pflanzen in verschiedenen Gärten erleben.

Wer den Umweg über Neuwarp nicht auf sich nehmen möchte, kann Luckow auch von Altwarp aus erreichen und etwa 10 km durch das Vogelschutzgebiet, Binnendünen und Wälder bei Altwarp in den Ort radeln, der auch eine malerische Fachwerkkirche hat, deren Neubau in den Jahren um 1725 entstand.

Ihr nächstes Ziel ist Eggesin (124), das Sie ab der Kirche über die „Mönkeberger Allee“, dann am Abzweig Christiansberg nach rechts durch das Vogelschutzgebiet „Ueckermünder Heide“ und nach Überquerung des Hammergrabens, nach etwa 7 Kilometern Fahrtstrecke, erreichen. Der auch als Blaubeerstadt bekannte Ort am Zusammenfluss von Uecker und Randow hat immerhin schon 800 Jahre auf dem Buckel und wartet neben zwei stattlichen Kirchen auch mit einem Militärhistorischen und Technischen Museum sowie mit einer Heimatstube auf. Letztere befindet sich in der Alten Volksschule, in der einst ein Sohn von Heinrich Zille, dem bekannten Maler des Berliner „Milljöhs“, lehrte. Nicht minder interessant ist das Kahnschifferzentrum an der Randow. Und nicht nur in der Blaubeerscheune, sondern auch in Gaststätten kann sich der Radwanderer für seine weiteren Aktivitäten ausruhen und stärken. Erwähnenswert ist darüber hinaus das Besucherinformationszentrum des Naturparks „Am Stettiner Haff“ (125) in Eggesin am Bahnhof. Hier erfahren Sie viel Wissenswertes über die artenreiche Flora und Fauna des Naturparks.

Hinter dem Besucherzentrum biegen Sie nach rechts auf die Bahnhofstraße
ein, die in die Pasewalker Straße mündet. Etwa 200 m nach Überquerung der Randow biegen Sie scharf rechts auf die „Binning“ und fahren etwa 2 km „immer der Nase nach“. Dann folgen Sie nach links dem „Berlin-Usedom-Radweg“ nach Torgelow-Holländerei, deren Wohnplätze auf die Siedlungspolitik König Friedrich II. zwischen 1775 und 1777 zurückgehen und in einem heutigen Vogelschutzgebiet liegen. Über Hunds- und Kattenberg gelangen Sie nach etwa 6 km nach Torgelow.

Hier befand sich einst ein wichtiger Handelsplatz mit einer Burg. Im Umfeld der Stadt wandelt man trefflich auf historischen Pfaden. Im Freilichtmuseum „Ukranenland“ (126) kann man ein frühmittelalterliches Slawendorf authentisch nachvollziehen und erleben. Und im angeschlossenen Mittelalterzentrum „Castrum“ (127) werden in den historischen Werkstätten hochmittelalterliche Lebensweisen lebendig- anschaulich dargestellt und dem Besucher zugänglich gemacht. Sehenswürdigkeiten der Stadt sind außerdem die neugotische evangelische Christuskirche und die im expressionistischen Stil erbaute katholische Herz-Jesu-Kirche. Nicht zu vergessen ist darüber hinaus ein 15 km langer Rundwanderweg um die Stadt, der Torgelow auf Herz und Natur erleben lässt.

Für die Weiterfahrt empfehlen wir Ihnen, ab dem Markt die Bahnhofstraße bis zum Abzweig Ueckermünder Straße zu fahren. Folgen Sie ihr für etwa 1 km und wechseln dann für circa 500 m auf einen linksseitigen Radweg und fahren nach 3 km halblinks weiter, bevor Sie nach etwa 2 km auf den rechtsseitigen Radweg wechseln und in Richtung Kirchenbruch weiterfahren. Den Ort erreichen Sie nach etwa 3 km und fahren geradewegs nach Liepgarten. Dort sollten Sie auf keinen Fall die Erdholländerwindmühle und den Aussichtsturm auf dem Apothekerberg verpassen. Attraktive Fotoimpressionen versprechen auch die zahlreichen Fachwerk- und Gründerzeithäuser.

Nun ist es an der Zeit, zum Ausgangspunkt der Tour zurückzukommen. Von Liepgarten aus gelangen Sie an der Gabelung Mühlenfeld-/Ueckermünder Straße links abbiegend über die Mühlenfeldstraße wieder in Richtung Ueckermünde. Nach etwa 1,5 Kilometern biegen Sie rechts auf die Chausseestraße (L 28) ein und fahren „Am Tierpark“ vorbei über die L 31 etwa 1,5 km stadteinwärts und biegen dort nach rechts in die Ueckerstraße ein, über die Sie vor der „Uecker-Brücke“ nach links wieder zur Tourist-Information zurückkehren.

Ihren Aufenthalt in der Haff-Stadt können Sie natürlich auch beliebig verlängern. Möglichkeiten spannender wie entspannender Freizeitgestaltung bieten sich beispielsweise im Tierpark Ueckermünde (128), in dem Sie über 400 Tiere in 100 Arten, darunter heimische Haus- und Wildtiere, aber auch Löwen, Affen, Lamas und Kängurus beobachten können. Auch im Kletterwald Ueckermünde (129) können Groß und Klein Spaß, Abenteuer und Action genießen.
Ein lohnenswerter Ausflug ist darüber hinaus das malerische Fischerdorf Mönkebude (130) etwa 8 km westlich von Ueckermünde. Hier finden Sie nicht nur gut ausgebaute Rad- und Wanderwege, einladende Gasthäuser mit regionaler Küche und einen sehr schönen Badestrand, sondern können auch in einem der historischen Zeesenboote über das Haff segeln.