MOK Tour 01      Durch den Klützer Winkel    Start-und Zielpunkt: Kurverwaltung Boltenhagen

Charakteristik

  ALLGEMEINER CHARAKTER
Rundtour mit einem abwechslungsreichen Mix von Natur, Geschichte und Erholung. Es geht entlang der Ostseeküste und durch die Natur des Klützer Winkels. 

 TOURVERLAUF
Boltenhagen – Klütz – Goldbeck – (Lenorenwald) – Kalkhorst – Harkensee – Pötenitz – Priwall – (Travemünde) – Brook – Steinbeck – Boltenhagen

◊ START- UND ZIELPUNKT
Kurverwaltung Boltenhagen

◊ DATEN
Länge: ca. 60 km
Dauer: ca. 4 Stunden
Niveau/Schwierigkeitsgrad: mittel
Wegebeschaffenheit:
Asphaltierte Wege und Straße

Kurzbeschreibung

Auf dieser Tour geht es für norddeutsche Verhältnisse nahezu in die Berge. Teilweise müssen Sie luftige Höhen von über 50 m überwinden, werden aber mit fantastischen Aussichten und erholsamen kleinen Abfahrten belohnt. Es kommen also sportliche Aktivurlauber ebenso auf ihre Kosten wie Freunde entspannten Radwanderns. Wir bieten Ihnen darüber hinaus auch lohnenswerte Abstecher vom eigentlichen Tourenverlauf, so dass Sie die ohnehin sehr abwechslungsreiche Tour noch individueller gestalten und so Land und Leute noch besser kennenlernen können.

Tourenansicht   Tour 01 – Durch den Klützer Winkel

Ausführliche Beschreibung

Startpunkt dieser Tour ist die Kurverwaltung in Boltenhagen in der Ostseeallee 4.
Hier können Sie viel über den Ort erfahren und wenn Sie Fragen haben wird man Ihnen gern behilflich sein, Antworten geben und Lösungen anbieten. In dem prosperierenden Ostseebad können Sie lebendige Betriebsamkeit auf Straßen, Plätzen, am Strand und entlang der Promenade ebenso erleben, wie natürliche Ruhe im grünen Umfeld der Gemeinde. Der Ort mit der beeindruckenden Seebrücke bietet eine Vielzahl kleiner Geschäfte mit einem vielseitigen, anspruchsvollen Mix unterschiedlichster Souvenirs, Textilien und kleiner Geschenke, eine abwechslungsreiche gastronomische „Szene“ und natürlich auch zahlreiche Beherbergungsmöglichkeiten für jeden Geschmack.

Schon vor Beginn lohnt sich ein Ausflug mit dem Bäderschiff „MS Sturmvogel II“ (05) mit dem man von der Seebrücke aus beispielsweise in Richtung Wismar, auf die Insel Poel und nach Travemünde in See stechen kann. Wer für seine Radtour noch fachmännischen Rat und Technik braucht, der findet im „Way2Bike“ (06) von Andrè Kalfack in der Ostseeallee 15b kompetente Hilfe und kann sich natürlich auch einen für ihn passenden „Drahtesel“ ausleihen. Auch im Hotel & Restaurant Gutshaus Redewisch in der Dorfstraße 46 (07) und bei Nordic Boltenhagen in der Kastanienallee 14 (08) sind die Räder von Way2Bike für Sie verfügbar. Die Hotelgäste vom Seehotel Großherzog von Mecklenburg in der Ostseeallee 1 (09) dürfen mit den Rädern von Way2Bike die Umgebung  erkunden, des Weiteren stehen im Regenbogencamp in der Ostseeallee 54 (10), im Hotel Boltenhagen in der Ostseeallee 58 (11), am Dorfhotel in der Mecklenburger Allee 1 (12), im Ostseehotel Klützer Winkel in der Kalkhorster Straße 5 (13) in Hohen Schönberg, im Resort der Landal Green Parks (14) auf dem Priwall und in Barendorf an der Strandkoppel 2 (15) Räder von Way2Bike zur Ausleihe bereit.

Aber nun soll es endlich losgehen. Sie können von der Kurverwaltung links in Richtung Kreisel und dort wieder links auf direktem Weg über den rechtsseitigen, asphaltierten Weg nach Klütz radeln. Wir empfehlen Ihnen jedoch einen kleinen Umweg über Tarnewitz. Dazu fahren Sie von der Kurverwaltung etwa 2,7 km in Richtung Tarnewitz entlang des Ostseeküsten Radwegs.

Auf dieser Route kommen Sie auch am Bioladen und Bistro „Stellshagen & Meer“ (16) in der Ostseealle 110 vorbei, wo Sie eine ganze Menge Naturprodukte in Bio-Qualität kaufen und sich für Ihre Tour stärken können. Ein ähnliches Bistro mit Laden gibt es mit dem „Alten Feuerwehrhaus“ (17) auch in der Klützer Straße 34 im unweit entfernten Damshagen. Übernachten können Sie ruhig und komfortabel im „Hotel Gutshaus Stellshagen“ (18) in der Lindenstraße 1. Das Hotel liegt nur wenige Fahrminuten von unserer Route entfernt.

Am Kreisel in Tarnewitz biegen Sie an der 2. Ausfahrt links ab und fahren etwa 500 m, wo Sie einen Abstecher zur „Weißen Wieck“ unternehmen und sich von dem maritimen Flair beeindrucken lassen können. Das weitläufige Areal am früheren DDR-Militärstandort ist ein ideales Urlaubsparadies für Segler, Wellnessurlauber und Familien. Hier erwarten Sie Hotels, ein moderner Yachthafen, abwechslungsreiche Gastronomie, Sportangebote sowie Shops und Boutiquen.

Haben Sie diesen kleinen Umweg jetzt noch nicht vor, biegen Sie rechts ab und gelangen nach 200 m wieder auf den Ostseeküstenradweg. Diesem folgen Sie etwa 1,7 km und fahren dann aber etwa 700 m geradeaus bis zum Abzweig „Eulenkrug“. Biegen Sie nun rechts ab und fahren Sie auf dem asphaltierten, linksseitigen Radweg entlang der L01 nach Christinenfeld. In dem kleinen Ort steht Ihnen allerdings kein Radweg zur Verfügung. Weiter geht es auf dem Radweg bis zum Kreisel am Ortseingang von Klütz, wohin Sie nach etwa 3,6 km – mit einem schönen Blick in die leicht hügelige Wiesen- und Feldlandschaft entlang der Straße – gelangen.

Fahren Sie nun nach Klütz hinein. Sollten Sie jetzt eventuell technische Probleme mit Ihrem Fahrrad haben, ist „Stock & Steinbikes“ (19) in der Wismarschen Straße 23 eine gute Adresse. Dort können Sie auch Räder ausleihen, wenn Sie Ihre Tour in Klütz starten möchten. Lohnenswert ist in der Kleinstadt auf jeden Fall ein Besuch im Literaturhaus „Uwe Johnson“ (20), Im Thurow 14. Dort erfahren Sie in der interaktiven Ausstellung viel Wissenswertes über den bekannten Schriftsteller, in dessen Werk auch die niederdeutsche Sprache eine besondere Rolle spielt. Ebenfalls in dem Haus befinden sich die Stadtinformation und die Stadtbibliothek. Hier können Sie sich also nicht nur die passende Urlaubslektüre ausleihen, sondern erhalten auch vielfältige Informationen zu möglichen Unterkünften in der Stadt und der Region sowie zu interessanten Ausflugszielen.

Nicht nur für Handwerkskunst-Liebhaber lohnt sich ein Besuch der „Galerie für Handwerkskunst“ (21), Im Thurow 10. Hier können Sie neben Schmuck und Handtaschen sogar Damast-Schmiedekunst bestaunen und erwerben. Alle diese Dinge sind übrigens Unikate. Direkt neben der Galerie befindet sich der Eingang zur Staudengärtnerei „Klützer Blumenkate“ (22), Im Thurow 10. In der denkmalgeschützten Hofanlage befindet sich ein großer Schaugarten, in dem über 700 verschiedene Staudenarten wachsen und natürlich auch erhältlich sind. Darüber hinaus stellt Inhaberin Juliane Schmoldt auch wunderschöne Bauerngartensträuße zusammen, die Ihnen oder Freunden und Bekannten sicher Freude bereiten.

Für eine kleine Rast empfiehlt sich ein Besuch der „Alten Molkerei“ in der Lübecker Straße 3. Dort befindet sich das Bio-Cafe „Miluh“ in dem Sie unter anderem erfrischendes Bio-Eis genießen können. Im gleichen Gebäude befinden sich die Galerie „dieKUNSTdasWERK“ von Ana Sojor und die „Klützer Edelbranddestillerie“ (23) von Johann Volk. Doch anders als es der Name vermuten lässt gibt es dort nicht nur Hochprozentiges, sondern auch schmackhafte Aufstriche aus Früchten wie Sanddorn, Mango, Orange und sogar aus Roter Bete. Weitere Sehenswürdigkeiten in Klütz sind das Klosterhaus, die Holländer-Windmühle und der Schmetterlingspark.

Vom Stadtzentrum geht Ihre Tour weiter in Richtung Schlossstraße, wo Sie kurz vor dem Ortsausgang rechts in Richtung Schloss Bothmer (24), Am Park 1, einbiegen und zu dem aufwendig sanierten und renovierten Schlosskomplex über die einladende, sogenannte Festonallee gelangen. Die knapp 300 m lange Allee wurde nach barocken Gestaltungsrichtlinien aus holländischen Linden angelegt. Den Namen „Feston“ (frz. für Girlande) verdankt die Allee den spalierartig gezogenen Bäumen, die regelmäßig einem Rückschnitt unterzogen werden, um ihr besonderes Aussehen zu erhalten und ihre Lebensdauer zu verlängern.

Schloss Bothmer ist die größte erhaltene barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. Das Schlossensemble besteht aus 13 Gebäuden und wurde ab 1726 im Auftrag des Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer erbaut. Ausführender Architekt war Johann Friedrich Künnecke. Umschlossen wird das herrschaftliche Anwesen von einem Wassergraben und einem System aus Lindenalleen.

Der Stammsitz derer von Bothmer wurde nach englischen und niederländischen Vorbildern entworfen, denn der Reichsgraf stand seinerzeit in Diensten des englischen Königshauses. Seit 2008 im Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern, wurde der Komplex unter anderem mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufwendig saniert und Pfingsten 2015 größtenteils wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Park wurde bereits bis 2012 wieder in einen englischen Landschaftsgarten zurückverwandelt.

In der Ausstellung des Schlossmuseums im Corps de Logis, dem Haupthaus des Schlosses, kann man viel Wissenswertes über die Baugeschichte sowie die spätere Nutzung des Schlosses und das Leben seines Bauherrn erfahren. Auf kleine Besucher wartet eine speziell ausgearbeitete Führung unter dem Motto „Der Silberschatz“, die spielerisch-informativ durch die Ausstellung führt. In der „Orangerie“ (25) haben Sie die Möglichkeit zu entspannen und im Restaurant oder auf einer der zwei Sonnenterrassen Speisen und Getränke zu genießen. Das Schloss und seine Umgebung dienten schon wiederholt als sehenswerte Filmkulisse und als Veranstaltungsort für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.

Weiter geht Ihre Radreise hinter dem Schloss nach rechts etwa 800 m auf einem Schotterweg in Richtung Arpshagen. Dann biegen Sie links ab und befahren für etwa 2,5 km eine asphaltierte, wenig befahrene Landstraße durch Goldbeck, wo Sie hinter dem Ort rechts abbiegen und in Richtung des Lenorenswaldes fahren.

Der Klützer Winkel wird übrigens auch Halbinsel zwischen Lübecker und Wismarer Bucht genannt. Er ist geprägt durch eine hügelige Landschaft, die in der Eiszeit entstand. Prägend für diese Landschaft war früher die reiche Bewaldung, die später wegen der hohen Bodenbonität weitgehend aufgehoben wurde. Der Lenorenwald ist heute das mit Abstand größte geschlossene Waldgebiet des Klützer Winkels, der auch eine Reihe weiterer sehenswerter Herrenhäuser wie in Warnkenhagen, Groß Schwansee oder Brook zu bieten hat.

Halten sich immer in Richtung Westen nach Kalkhorst, wie auf der Karte angedeutet. Sie können das Landschaftsschutzgebiet Lenorenwald mit überwiegend moorigen und feuchten Standorten sowie den zwei markanten Mammutbäumen aber auch geradeaus in Richtung Hohen Schönberg durchqueren.

Nahe Hohen Schönberg befindet sich übrigens inmitten von Gemüse- und Getreidefeldern eine Aussichtsplattform (26), die einen faszinierenden Blick auf Ostsee, Klützer Winkel und Boltenhagener Bucht bietet. Bei guter Sicht kann man sogar die Kirchturmspitzen der Hansestädte Lübeck und Wismar erkennen. Allein diese Aussicht ist den kleinen Abstecher wert. Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem örtlichen Zusammenhang auch der Hof Hoher Schönberg (27) in der Kalkhorster Straße 37, wo man unter anderem hochwertige Pflanzenöle in Rohkost-Qualität, Würz- und Heilkräuter oder Honig erwerben und eine genussvolle Rast einlegen kann. 

Wir empfehlen schließlich die malerisch-romantischen Waldwege über Borkenhagen, die über die Straße „Am Park“ nach Kalkhorst führen, wo auch das Muschelmuseum, der Schliemann-Gedenkstein und die imposante evangelische Dorfkirche, eine dreischiffige Hallenkirche mit einem interessanten Innenleben, zur entspannenden Rast einladen. Viel Abwechslung und tolle Fotomotive bietet auch der Miniaturenpark mit detailgetreuen Nachbildungen von bekannten Bauwerken aus Mecklenburg-Vorpommern.

Wer jetzt schon abkürzen will, kann von Kalkhorst aus in nordwestliche Richtung nach Groß Schwansee radeln, wo das Schlossgut eine der Attraktionen ist und natürlich auch die nahe Ostsee erholsame Entspannung bietet. Dort erreichen Sie auch den Iron Curtain Trail, der Sie entlang der Küste wieder bis zur Wohlenberger Wiek und weiter führt. Diese sogenannte Eiserne-Vorhang-Route führt an der gesamten Ostseeküste vom Priwall bis zur Insel Usedom entlang. Die Route führt durch 20 europäische Länder und reicht über 7.650 km vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee hoch im Norden.

In der Ortsmitte von Kalkhorst biegen Sie links ab und befahren die L01 etwa 2,4 km bis Neuenhagen. Dort biegen Sie rechts ab und fahren nach etwa 900 m auf den Ostseeküsten-Radweg und dann über Dorf Neuenhagen gute 3 km bis Harkensee. Dort folgen Sie dem Radweg etwa 4 km bis Pötenitz. Hier biegen Sie kurzzeitig vom Ostseeküsten-Radweg nach rechts ab, auf den Sie jedoch schon nach 400 m, wiederum halbrechts, einbiegen. Nach einem knappen Kilometer gelangen Sie an eine Weggabelung, die Sie nach rechts auf den Iron Curtain Trail und wieder in Richtung Boltenhagen führt.

Im Umfeld von Pötenitz lohnen sich auch kleine Umwege zum Wasserschloss in Johannstorf, zum im Umbau befindlichen Schloss sowie dem Herrenhaus in Feldhusen, wo auch der slawische Burgwall und das Hünengrab zu besichtigen sind.

Sie können aber auch einen Abstecher auf die schleswig-holsteinische Halbinsel Priwall samt einem Besuch im Naturfreundehaus unternehmen. Der Priwall ist eine Halbinsel, gehört zu Travemünde und bietet über die Trave hinweg eine schöne Sicht auf diesen Ortsteil von Lübeck. Sein östliches Ende ist die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, die historisch gesehen auf den Lübecker Reichsfreiheitsbrief von 1226 zurückgeht und bis 1990 innerdeutsche Grenze war. Am Priwallhafen befindet sich auch das Museum Ostseestation mit vielen maritimen Exponaten und Aquarien mit Ostseetieren. In Travemünde können Sie auch die legendäre Viermastbark „Passat“ besichtigen, die 1911 bei der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaut wurde. Auf dem Museumsschiff sind heute auch standesamtliche Trauungen und nicht-standesamtliche Kapitänstrauungen möglich.

Wenn Sie Boltenhagen nun auf direktem Weg ansteuern, gelangen Sie immer an der Küste entlang nach 23 km in das Ostseebad zurück und haben auf dieser Route nahezu allerorts beste Sicht auf die Ostsee. Damit verbunden ist natürlich die Möglichkeit von Rast und Badevergnügen. Es gibt überall viel zu entdecken und natürlich auch viele Motive im Bild festzuhalten.

Nach Ihrer Tour lohnt sich ein Besuch im Buddelschiffmuseum (28) in der Ostseeallee 23. In der angeschlossenen Werkstatt lässt Jürgen Kubatz Groß und Klein staunend zusehen, wie die „großen Schiffe in die kleinen Flaschen“ kommen.