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Priorisierungskonzept Radwege
 
Mehr als 200 km neue Radwege an Landesstraßen in MV
 
Bis 2033 sollen in MecklenburgVorpommern insgesamt 135 Radwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von 203 km neu er-
richtet werden. Das sieht das neue Priorisierungskonzept für straßenbegleitende Radwege an Landesstraßen vor. Damit soll
das Netz der Radwege an Landesstraßen in MecklenburgVorpommern von rund 1.110 km auf über 1.300 km anwachsen.

 
„Die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen haben höchste Priorität. Deshalb erhöhen wir die Mittel für den Rad-
wegeausbau an Landesstraßen trotz der angespannten Situation im Haushalt und investieren weiter kräftig. Leider können
dennoch nicht alle Wünsche erfüllt werden und es muss priorisiert werden, wo die Steuergelder am nötigsten gebraucht wer-
den.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, zum heute veröffentlichten Pri-
orisierungskonzept für straßenbegleitende Radwege an Landesstraßen gesagt.

 
Im Rahmen des Priorisierungskonzepts wurde für alle Landesstraßenabschnitte, an denen es noch keinen begleitenden
Radweg gibt, ermittelt, wie dringend die Einrichtung eines neuen Radwegs ist. So konnten die wichtigsten Projekte mit
dem größten Nutzen ermittelt werden. Dabei wurden auch die fachliche Kompetenz und die Ortskenntnisse der regionalen
Akteure einbezogen und zahlreiche Vorschläge der Landkreise geprüft.

 
Reinhard Meyer: „Für die geplanten 135 Radwegeprojekte rechnen wir mit Gesamtkosten von rund 75 Millionen Euro
verteilt auf zehn Jahre. Zudem wurden zusätzliche Stellen in den drei Straßenbauämtern des Landes geschaffen, um die
Planung und den Bau der Radwege an Landesstraßen schneller realisieren zu können.“

 
Minister Meyer verweist auf die verkehrspolitischen Ziele beim Radwegeausbau: „Vordringlichstes Ziel des Radwegeausbaus
ist es, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.“ Dafür müsse ein möglichst lückenloses Radverkehrsnetz ent-
wickelt werden. Gerade Bundes und Landesstraßen mit hohen KfzVerkehrsstärken würden erst durch separate Radverkehrs-
infrastrukturen sicher befahrbar.
Neben der Verkehrssicherheit verweist Minister Meyer auf weitere Aspekte: „Mit unserer Ausbauoffensive
für straßenbegleitende Radwege an Landesstraßen verbessern wir die Voraussetzungen für einen attraktiveren und sicheren Radverkehr.
Damit fördern wir die gesundheitsförderliche Mobilität, erlauben es Menschen allen Alters eigenständig unterwegs zu sein, sen-
ken die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor und fördern auch den Radtourismus im Land.“


Informationen zum Priorisierungskonzept

Anfang des Jahres 2023 hatte das Land bereits ein Priorisierungskonzept für straßenbegleitende Radwege an Bundesstra-
ßen in MecklenburgVorpommern vorgelegt. Die landesweite und einheitliche Methodik zur Priorisierung der Radwegebau-
vorhaben an Bundesstraßen wurde nun auch für die Landesstraßen angewandt.

Für das Priorisierungskonzept wurden für alle 1.638 Landesstraßenabschnitte im Land, die bislang nicht mit einer straßen-
begleitenden Radverkehrsanlage ausgestattet sind, die Dringlichkeit für die Herstellung ermittelt. Im Einzelnen erfolgte die
Bedarfsbewertung anhand der folgenden raumordnerischen Kriterien: Verbesserung der StadtUmlandBeziehungen, Dis-
tanz zu zentralen Orten, Lückenschluss zu Radwegen im Bestand, Anbindung an Orte der Versorgung wie beispielsweise
Einzelhandel und medizinischer Versorgung, Bestandteil touristischer Radfernrouten und weiterer touristischer Radrouten,
Anbindung an Bahnhöfe sowie Schulwegsicherung. Darüber hinaus wurde die Dringlichkeit einer Radwegausstattung aus
der Perspektive der Verkehrssicherheit anhand der verkehrstechnischen Daten Fahrbahnbreite, Verkehrsstärke und
Schwerlastverkehrsstärke abgebildet. Im Ergebnis wurde für jeden Radwegeabschnitt eine sogenannte Prioritätskennzahl
ermittelt. Zudem fanden gegebenenfalls vorhandene Planungsstände sowie spezifische Einflussfaktoren wie beispielsweise
kurvenreiche Streckenführung und die Ausstattung der Straße mit Schutzplanken Berücksichtigung. Des Weiteren wird einbe-
zogen, ob das Radwegeprojekt Bestandteil des bisherigen Lückenschlussprogramms war. Zudem wurden anschließend die
sich ergebenden Projektlisten auch mit den Landkreisen des Landes abgestimmt.

75 Millionen Euro bis 2033 für straßenbegleitenden Radwe-
gebau an Landesstraßen

Im Ergebnis sind in den kommenden fünf Jahren (2024 – 2028) insgesamt 67 Straßenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 98
Kilometern zur Realisierung vorgesehen. Dies sind vorrangig Radwegeprojekte, die sich derzeit bereits in einer fortgeschrit-
tenen Planungsphase befinden. Die Planungen für die 2. Halbdekade (2029 – 2033) umfassen 68 Projekte mit einer Gesamt-
länge von 105 Kilometern. Die Liste der geplanten Radwegebauvorhaben ist hier einsehbar:

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Infrastruktur/Radverkehr/Radwege/

 

Hintergrund / Vergleich mit anderen Bundesländern
Die Landesstraßen im Land sind mit Stand 01. Januar 2024 auf einer Länge von 1.110 km und die Bundesstraßen auf einer
Länge von 1.057 km mit einem straßenbegleitenden Radweg ausgestattet. Beim Ausstattungsgrad mit straßenbegleitenden
Radwegen liegt Mecklenburg-Vorpommern dabei mit rund 32,9 Prozent bei den Landesstraßen und rund 54,9 Prozent bei den
Bundesstraßen jeweils deutlich über dem jeweiligen Bundesdurchschnitt. In den letzten fünf Jahren (die statistisch bereits
erfasst sind; 01. Januar 2019 bis 31. Dezember 2023) wurden in M-V 70 km neue Radwege an Landesstraßen und 87 Kilo-
meter neue Radwege an Bundesstraßen gebaut.

 

PRESSEMITTEILUNG

Schwerin, 03.12.2024
Nummer: 312/24

Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,
Tourismus und Arbeit

MecklenburgVorpommern

JohannesStellingStraße 14

19053 Schwerin

Telefon: 0385 / 58815065

Mobil: 01520/1550892

EMail: presse@wm.mvregierung.de

Internet: www.wm.mvregierung.de

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